Im letzten halben Jahr entstand ein gemeinsames Projekt mit der Jungdesignerin Paz Katrina Jimenez, das ihre Debüt-Kollektion in Bildern und einem Magazin präsentiert. Um die ausdruckstarke Mode richtig in Geltung zu bringen, wollten wir als perfekt abstimmen: Location, Modelle, Styling, … Denn jede der drei Subkollektionen BLUSH, ROYAL und UNDERGROUND hatte nicht nur ihren eigenen Stil, sondern einen besonderen philosophisch-konzeptuellen Kontext, der nur durch die richtige Stimmung transportiert werden konnte. Das Gesamtkonzept orientiert sich am Hedonismus und den resultierenden Facetten der Ich-(Er)findung.
So war für BLUSH, welche naive Erotik und Lebenslust assoziert, besonders das Unschuldige und Natürliche in Make up und Frisur maßgebend. Durch die LED-Applikationen und das intensive Leuchten des Rots wählte ich einen blassen Teint, der durch Perlmuttglanz das Licht reflektierte und ohne Blusher zum künstlichen Erröten führte. Die Frisur sollte ebenfalls ungekünstelt und eine Andeutung auf Intimität durch einen Hauch von gerade-aufgestanden oder gerade-rumgemacht geben. (Fotografin: Isabella Kohout, Model: Julia Anna Schranz)
ROYAL hingegen symbolisiert Materialismus, der sich dekadent von dem Setting im Imperial Hotel bis zur Farbgebung durchzieht. Das königliche Blau, das schon in den Just-au-Corps verwendet wurde, übernahm ich für den Lidschatten und setzte ihn mit goldigen Farben in Kontrast. Um den androgynen Einschlag des von der Designerin beabsichtigten Spiels mit modischen Geschlechterrollen (Sie verwendet in der gesamten Kollektion vornehmlich unspezifische oder männliche Schnitte.) zu verstärken, verzichtete ich auch Wimperntusche und betonte die Augenbrauen. Die Frisur spielt zum Einen auf die materialistische Blütezeit den Barock an, zum Anderen verstärkt es ebenfalls die Androgynität und Strenge des Stils. (Fotografin: Isabella Kohout, Model: Magdalena)
UNDERGROUND vermischt die Animalität, Freiheit und tiefen Abgründe des Unterbewussten. Die einzelnen Modekombinationen varieren sehr stark und dementsprechend auch die Frisur, die von zerrauften Chaos zu federnhaften Strähnen gehen. Das Augen-Make up korreliert farblich mit dem grün-schwarzen Schillern der Federn und dem tiefschwarz der restlichen Kleidungsstücken. Die Smokey-Eyes verstärken nicht nur die geheimnisvollen Augen des Models, sondern geben ihnen einen animalischen Ausdruck durch die Tiefe und die Katzen anmutende Form. Der Teint und die Lippen sind dem starken Ausdruck wegen dezent, bis blass gehalten, was vor allem bei Schwarz-Weiss-Fotografien den Kontrast erhöht und Graustufungen reduziert. (Fotograf:
kidizin.com, Model: Mina Mary)
Die gesamte Kollektion findet sich unter: pkjimenez.com
und besondere Fotografien habe ich in HAIRY VISIONS gesammelt.