Unsere erste gemeinsame Küche (Es ist nichts wie es scheint)

dedicated to allen Küchensuchenden dieser Welt

Als erster Schritt für die Einrichtung unserer neuen Wohnung stand die Planung und der Kauf einer neuen Küche an, aber welche Tücken so ein Kauf an sich hat und Zeit kostet, war anfangs fern unserer Vorstellungskraft.

Wir haben erfahren, dass sie das Herzstück einer jeden Wohnung ist, es auf die Details ankommt, gut durchdacht sein muss, nicht vergleichbar mit dem Kauf einer Einrichtung für jeglichen anderen Wohnbereich ist und eine Abzocke nach der anderen folgt.

Vorweg möchten wir anmerken, dass wir von etwaigen Vermutungen der Rufschädigung Abstand nehmen und daher entschieden haben die Möbelhäuser nicht namentlich zu nennen und stattdessen Pseudonyme zu verwenden. Bitte daher nicht nach den Namen googeln.

Nun zu unserer Odyssee des Kaufes unserer ersten gemeinsamen Küche. Wir haben vorher noch mit einer guten Freundin gesprochen, die Erfahrung im Küchenverkauf hat, und die meinte dass wir bestimmt ca. 4000-5000 EUR für eine Küche einkalkulieren können. Jungfräulich bezüglich Küchenkauf und naiv wie wir waren – beeinflusst von den Werbungen der einzelnen Möbelhäuser – haben wir gedacht, dass ist ein sehr hoch angesetzter Preis und man sollte ja auch um ein bisschen weniger Geld diesen Raum einrichten können.

Vorab haben wir noch eine spontane Küchenplanung (erstellt innerhalb von 1-2 Stunden privat von einer Mitarbeiterin) vom Tannenbaum-aus-dem-Fenster eingeholt, die im nach hinein gesehen grob sehr hübsch war, aber leider viel zu wenig Stauraum geboten hat und in der Preiseauflistung der Geschirrspüler fehlte.

So starteten wir voller Frische und Elan in das erste Möbelhaus, mit dem Namen Hat-Hat-Hat. Dort erwartete uns ein notgeiler, alter Verkaufspapa, der uns während des Verkaufsgespräches ständig von seinem Sohn und seiner Tannenbaum-aus-dem-Fenster Küche zugetextet hat. Währenddessen hat er Sandra unterstellt Sie wäre handwerklich komplett unbegabt und Alex würde aus Prinzip nichts frisch kochen, sondern sich auf Tiefkühlprodukte versteifen. Jeder der uns kennt weiß, dass dies überhaupt nicht den Tatsachen entspricht und komplett umgekehrt ist. Diese Unterstellungen waren der Einstieg zu seinem erfolgreichen Verkaufskonzept. Nach einiger Zeit hatte er die Küchenzeile inklusiver Theke, mit Bezug zu unseren Vorstellungen und Wünschen, geplant und uns den stolzen Preis von über EUR 5000,- präsentiert. Als er unsere schockierten Gesichter gesehen hat, wurden uns die einzelnen Preise gezeigt, sofern dies überhaupt möglich war und er strich ein paar kostspielige Details weg oder tauschte so manches durch günstigere Varianten aus. Zuerst verschwand die Rückwand der Theke, die wir ja auch laut ihm auf einfachstem Wege bei einer ihm bekannten Firma nachmachen lassen könnten und selbst montieren. Die Armatur war von Anfang an schon nicht eingeplant worden und die Beleuchtung ist überhaupt unter den Tisch gefallen. Wir sind zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich davon ausgegangen, dass diese Details doch etwas wichtig wären für eine Küche? Die langen Griffe haben wir kurzerhand durch kürzere ersetzt, was gleich mal um die 100 EUR den Komplettpreis reduziert hat. So waren wir auf einmal bei über 500 EUR weniger, natürlich ohne Anschließen der Geräte, weil das könnten wir ja auch vor Ort aushandeln mit den Handwerkern, indem Sandra diese „bezirzt“ und für jemand wie sie sollte dies ja kein Problem sein. Um die Kaufentscheidung etwas zu erleichtern – verwöhnt von den ausdruckbaren Planungen beim Tannenbaum-aus-dem-Fenster Möbelhaus – haben wir natürlich gedacht es wäre kein Problem uns den Plan auszuhändigen und daheim nochmals darüber nachzudenken. Es wurde uns aber erklärt, dass dies absolut unmöglich wäre, weil manche dieses Service z.B. Architekten nutzen um für Ihre Kunden eine kostenpflichtige Planung hier gratis erstellen zu lassen. Wir haben aber die inoffizielle Erlaubnis erhalten heimlich ein Foto zu machen. Sandra fand diese Vorgabe etwas befremdlich, hat aber im nach hinein festgestellt, dass dies offensichtlich bei allen anderen auch üblich ist. Blöd daran war aber nur, dass man nach der 5. Küche gar nicht mehr weiß welche Firma welche Küche geplant hat, geschweige denn wie diese im Detail ausgesehen hat. Das einzige was sich in den Gehirnzellen eingebrannt hat, war der horrende Preis den der Hersteller empfiehlt und der noch immer teure Preis nach Abzug der sogenannten „Rabatte“, die aber natürlich nur noch ein paar Tage gültig sind und man sofort zuschlagen muss um diese überhaupt noch zu bekommen. Bei dieser Bemerkung von dem Hat-Hat-Hat-Verkäufer haben wir uns gewundert und konnten uns nicht vorstellen, dass die Kunden bei solchen Beträgen einen mehr oder weniger Spontankauf innerhalb von kurzer Zeit überhaupt in Betracht ziehen würden. Wir müssen hier aber anmerken, dass wir beim Hat-hat-hat zumindest einige Tage Bedenkzeit bekommen haben, was bei manchen anderen Verkäufern absolut nicht zur Debatte stand, aber dazu später mehr.

Mit einem guten Gefühl ein „Schnäppchen“ ergattert zu haben, fuhren wir weiter zum nächsten Möbelhaus in die Innenstadt. Wir haben dieses Mal zuerst die Ausstellungsküchen inspiziert und waren verwundert über die niedrigen Preise und der vorige Eindruck ein günstiges Angebot bekommen zu haben, verflüchtigte sich von Minute zu Minute, bis wir mit einem hilflos wirkenden Verkäufer zu seinem Planungscomputer gingen und er fertig war mit seiner Arbeit. Wir erklärten ihm vorher noch wie wir uns die Küche vorstellen würden, eine Küchenzeile mit Theke in dem Design von einem Ausstellungsstück, dass nur um die EUR 2000,- gekostet hätte und er meinte, dass ein Laufmeterpreis bei so einer „kleinen“ Küche wohl die günstigere Variante wäre. Dass die Küche aber größer war als er dachte, hatte er mit seinem großen Erfahrungsschatz wohl doch nicht bedacht. Er erstellte also den Plan – ohne unsere Wünsche zu erfragen und wir saßen regungslos neben ihm – mit seinem humorlosen Wesen und einer Verkaufstechnik, die die Kunden offensichtlich zum Schlafen bewegen sollte, damit sie ja nicht ihre eigenen Wünsche und Interessen einbringen können. Kurz bevor wir in den Tiefschlaf gefallen sind, ist er fertig geworden und der Preis hat uns wieder zurück in die Realität geholt. Während seiner knappen Präsentation – er drehte den Bildschirm kommentarlos zu uns, mit einem erwartungsvollen Blick – sahen wir eine Alt-Oma-Küche, ohne jegliche Highlights und Liebe zum Detail. Dann hat er uns noch auf seiner Visitenkarte, nach mehrmaligen Nachfragen, die Daten geschrieben und einen Katalog in die Hand gedrückt und verabschiedete uns mit dem Kommentar „Nur bei mir kann die Küche gekauft werden, andere Filialen bieten diese nicht an.“.

Aufgrund von dem Zeitdruck den uns der Hat-Hat-Hat Verkäufer ausgesetzt hat und wir nicht ohne Einholung weiterer Angebote einen Zuschlag geben wollten, haben wir beschlossen in der gleichen Woche noch ein paar Möbelhäuser abzuklappern. Somit landeten wir am Samstagmorgen beim Die-kleine-rote-Couch, mit der Idee und dem Ziel einen günstigen und passenden Küchenblock zu ergattern. Das günstig hielt sich hier aber bei der Einbauküche die wir uns dennoch planen ließen, sowie den Ausstellungsstücken in Grenzen. Wir sind hier aber das erste Mal an eine weibliche Küchenverkäuferin gelangt, die mit Stil und Geschmack eine praktische aber sogleich zeitlos schöne Küche geplant hat. Wir haben hier gelernt, dass es auch auf Details ankommt und ein stimmiges Gesamtbild genauso wichtig wie die Elektrogeräte ist. Sie bezog uns sogar ein bei der Küchenplanung, gab Tipps auch beim Vergleich bei anderen Küchenanbietern und es war das erste Mal, dass für uns der Preis an die 2. Stelle gerückt ist und wir uns ernsthaft überlegten doch ein paar 1000,- drauf zu legen, auch wenn sie die teuerste von allen noch immer geblieben ist. Es wurde uns dann aber auch noch vorgeschlagen, dass sie sich melden würde wenn wieder eine MWSt-Aktion angeboten wird.

Nachdem wir von einer Bekannten in den Tagen zuvor erfahren haben, dass der Kost-fast-nix aktuell eine Küchenaktion anbietet und es angeblich möglich ist einen kompletten Block um EUR 1500,- (inkl. Geräte!!) zu kaufen, sahen wir uns verpflichtet auch diesem Angebot nachzugehen und gingen anschließend zu der nächstliegenden Filiale. Wir haben dann einen netten Verkäufer gefunden, der alleine und chillend bei seinem Computer saß und fragten ihn wegen einer Küchenplanung. Er meinte dazu, dass es unmöglich sei an einem Samstag eine Küche zu planen und im gleichen Atemzug, welche Vorstellungen wir denn hätten? Wir legten ihm den Plan der Wohnung vor und gaben ihm als Vorgabe 4500 EUR, wo er sofort meinte, dass dies unmöglich wäre zu realisieren, besonders mit dem Gerätehersteller den wir beim Hat-Hat-Hat angeboten bekommen haben – obwohl er aber immer anmerkte, dass Hat-Hat-Hat und Kost-Fast-Nix ja ein und das selbe Unternehmen ist – , aber er könne uns gerne eine Küche planen. Er kopierte die Skizze der Wohnung für sich, klärte noch ein paar Details ab, gab uns seine Karte und meinte er rufe uns noch an wegen einem Termin, weil er den Hat-Hat-Hat schlagen will und sicher etwas günstigeres als 4500 EUR planen könne. Diese Widersprüchlichkeit wunderte uns und wir waren die nächsten Tage mehr als gespannt was bei ihm rauskommen würde.

Ein paar Minuten später stalkte uns der Hat-Hat-Hat Verkäufer indem er uns 2 Mal anrief und fragte ob wir denn jetzt schon wissen ob wir die geplante Küche nehmen, er müsse nämlich in der nächsten Stunde in Urlaub gehen und heute sei ja der letzte Tag zum Vertragsabschluss, um diese einmalige Aktion dementsprechend noch einkalkulieren zu können. Wir haben aber vorher von der Die-kleine-rote-Couch Verkäuferin erfahren, dass die Rabatte von dem Küchenhersteller immer um 2 Wochen verlängert wird und laufend angeboten wird. Wir sagten ihm kurzerhand ab, da wir eine Entscheidung soviel Geld auszugeben nicht in so kurzer Zeit treffen wollten und beim Kauf von den fehlenden Details sowieso auf einen höheren Gesamtpreis kommen würden, als der Eindruck zuerst gemacht hat.

Nach einer Woche Urlaub, den wir uns gegönnt haben um einmal eine Auszeit von dem ganzen Kaufstress etc. zu haben, beschlossen wir auf eine Planungsküche vorerst zu verzichten in dem Glauben, dass die Ausstellungsküchenzeilen bestimmt um einiges günstiger kommen würden, auch wenn sie nicht zu 100% von der Länge her reinpassen könnten. Wir starten somit nochmals einen Versuch beim Hat-Hat-Hat ein Ausstellungsstück zu ergattern oder zumindest auf das derzeitige Angebot mit dem Gratis-Geschirrspüler zurückgreifen zu können. Nachdem wir eine schöne Küche in lila gesehen haben, die aber leider statt den benötigten 280cm, 320cm lang war, fragten wir nach einer Beratung. Auf dem Preiszettel stand ja „Küche auch nach Maß, sowie in anderen Farben erhältlich“ und wir dachten, dass es ja dann auch möglich wäre diese mit weißen Fronten stattdessen zu bekommen und ob ein Schrank mehr oder weniger sollte ja eigentlich eine Reduzierung ausmachen. Mittlerweile waren wir ja sogar bereit Abstriche bei der Marke der Elektrogeräte zu machen, sowie dem geliebten Apothekerschrank – den uns mittlerweile alle Verkäufer auszureden versuchten, weil das ja komplett unmöglich ist – und der neu dazugewonnen Idee statt einem normalen Waschbecken ein Steinbecken Lebewohl zu sagen. Der Verkäufer zerrte uns direkt zu seinem Computer und sagte unsere preisliche Vorstellung von max. 4500 EUR wäre absolut realisierbar und kein Problem. Wir waren davon ja nicht überrascht, da wir ja die Preise der gewünschten Ausstellungsküche gesehen haben und noch immer davon ausgingen, dass die Kosten von den EUR 2900,- weiterhin möglich sind. Er machte vorab eine Skizze auf einem Blatt Papier und wirkte bei jedem weiteren Bleistiftstrich verunsicherter was den Preis anging, bis er schließlich zu dem Schluss kam, dass die Küche doch sehr groß sei und er mit dem Limit absolut nicht klar kommen würde. Unser Kommentar dazu: „Aha?!?“ Sandra meinte dann, zwischen dem hochfahren des Programmes und einem tiefen Atemhauch von ihm in Alex Richtung, ob es an der Theke liege oder warum der Preis denn auf einmal so hoch wäre? Er erklärte uns dann sofort, dass die Küchen in den Prospekten bei vielen keinen Sinn macht, da die Anschlüsse meist wo anders sind, die Größe und Länge gar nicht passen würde usw. Kurzum, dass es eine reine Bauernfängerei ist und man die Küche so nehmen muss wie sie ausgestellt ist, mit allen Kästen, in der gleichen Farbe etc.

Zwischendurch sind wir dann weggegangen um unserer Nase etwas Luft zu gönnen, da Alex – sie saß direkt neben dem Verkäufer – seinen Mundgeruch nicht mehr ertragen konnte und schon ganz weiß im Gesicht war. Wie wir dann zurück gekommen sind war die Küchenplanung dann schon fast fertig und ihm fiel auf, dass es leider nicht möglich ist die Thekenrückwand in der gleichen Farbe wie die Fronten etc. – Hochglanz weiß – zu kaufen und wir können sie nur matt weiß oder in der Farbe der Arbeitsplatte bestellen. Er hat uns dann den Preis von stolzen EUR 5400,- präsentiert, natürlich auch inkl. des teuersten Mistkübels den er finden konnte und meinte er würde super in unserem Budget liegen, obwohl dieses ja bei EUR 4500,- lag. Wunderlich, dass er diesen Mistkübel überhaupt einkalkuliert hat, wenn er sowieso schon um einiges über dem Budget war und es klar hätte sein müsste, dass dann jeder Cent zählt. Garantie & Gewährleistung war aber hier nur 1 Jahr, beim Die-kleine-rote-Couch 3 Jahre Vollgarantie und sogar beim Kost-fast-nix 2 Jahre, obwohl er mit der Planung sogar zum 3. teuersten von uns gewählt wurde, nach gesamt 7 Planungen.

Zwischenzeitlich haben wir auch ein Angebot vom Tannenbaum-aus-dem-Fenster erhalten, das preislich deutlich unter den bisherigen – bzw. vollständigen – Planungen lag. Nur leider war es uns nicht möglich die gemailten Skizzen zu öffnen und entschlossen anschließend die neu-geplante Küche in „Natura“ anzusehen und etwaige Änderungen bekannt zu geben. Als wir die Küchenabteilung erreicht haben, suchten wir gleich passend zur Planung das Waschbecken, sowie die Arbeitsplatte aus und begutachteten die vorgeschlagenen Geräte. Es wurden noch ein paar Änderungen an der Farbe gemacht und im Nu war eine schöne Küche geplant. Auch wenn die Kalkulation der Lieferung, Montage und des Anschlusses fast ¼ des Küchenpreises ausmachen würde, waren wir noch immer bei einem sehr „günstigen“ Preis und einer guten Qualität mit sogar 5 Jahren Garantie auf die Geräte, was uns bis jetzt noch keiner bieten konnte. Hier durften wir sogar die Planung (inkl. Preisauflistung!!) mit nach Hause nehmen.

Wir haben zwischenzeitlich auch schon einen Rückruf vom Kost-Fast-Nix Küchenplaner erhalten mit einem Termin in ein paar Tagen. Die Küchenplanung war so unspektakulär, dass wir uns mittlerweile nicht einmal mehr daran erinnern können. Nur ein paar Nebenkommentare lässt uns noch immer die Stirn runzeln. Sandra hat den Verkäufer gefragt, ob es auch möglich ist so etwas wie eine Halterung an der Armatur anzubringen damit diese nach kurzer Zeit nicht anfängt zu wackeln, wobei dieser drein schaute als hätte sie ihn gefragt ob die Küche eventuell auch auf den Mond geliefert werden könnte. Nach ausschweifenden Erklärungsversuchen, meinte dieser dass er so etwas nicht im Sortiment hätte (wobei der Hat-Hat-Hat Verkäufer extra so etwas eingeplant hat und uns noch darauf hingewiesen hat), geschweige denn existieren würde. Man müsse sich halt daran gewöhnen, dass mit der Zeit sich die Armatur durch den Kalk etc. lockern würde, wenn sie nicht schon von Anfang an wackeln würde. Weiteres wurde uns noch mitgeteilt, dass diese direkt am Waschbecken angebracht werden muss, alles andere wäre unmöglich und falsch von allen anderen Möbelhäusern. Ursprünglich war der Verkaufspreis im annehmbaren Bereich, aber sobald wir ein paar Kleinigkeiten austauschen ließen waren wir schon bei über EUR 5000,- inkl. Montage etc. und so berauschend war die Planung dann doch wieder nicht.

Weil der Tag somit eh schon fast vorbei war, kamen wir auf die Idee dass wir vielleicht noch das letzte Möbelhaus Giwdul in unserer Tour abklappern könnten, mit einem anschließenden Besuch beim Die-kleine-rote-Couch zur Feinabstimmung und weil wir keine Ahnung mehr hatten wie die Küche ausgesehen hat, nach diesem wochenlangen Küchenmarathon. Auch wenn Sandra gar nicht zu diesem Möbelhaus wollte, weil sie bei dem Möbelhaus immer an Ghetto-Alt-Oma Möbel dachte, aber so konnte uns dann wenigstens absolut keiner nachsagen dass wir die Preise nicht verglichen hätten, auch wenn uns sowieso niemand glauben wollte wenn wir so manche Erlebnisse erzählten.

Wir betraten also die Küchenabteilung und suchten einen freien Verkäufer, den Erstbesten der nicht mit einer Planung beschäftigt war, führte uns gleich zu den möglichen Griffen, Arbeitsplatten etc. und fragte uns noch spontan ob wir auch die Hebeglasfronten eingeplant haben möchten. Wir bejahten und gingen zu seinem Arbeitsplatz. Er plante, wir warfen ab und zu ungefragt ein paar Anregungen ein und er grummelte vor sich hin, beim Steinwaschbecken knallte er den Ordner auf den Tisch und bei den Armaturen wurde eine Blitzentscheidung getroffen, da er gestresst herum blätterte, ohne dass wir mehr als 1 Sekunde die Exemplare begutachten durften. Innerhalb von einer halben Stunde (eine Rekordzeit für die Küchenplanung im Vergleich zu den anderen) war die Küche geplant, sogar inkl. Apothekerschränkchen was uns bis jetzt jeder versuchte auszureden. Er redete sofort – im gleichen Atemzug mit dem „Kostenvoranschlag“ – was von Vertragsabschluss. Sandra meinte sogleich, dass wir noch eine Nacht darüber schlafen wollen bei einem stolzen Preis von knapp EUR 6000,- inkl. Montage und Anschluss sowie nur ein ½ Jahr Garantie auf die Geräte. Zu unserer Überraschung drehte er sofort den Bildschirm weg, stand auf und verabschiedete uns abrupt, gerade dass wir ihn noch dazu nötigen konnten uns eine Visitenkarte auszuhändigen. Wir waren so perplex, dass wir komplett gestresst zum Ausgang steuerten ohne ein weiteres Wort.

Anschließend – erholt von dem Schock des mehr oder weniger Rauswurfs beim Giwdul – fuhren wir zum Die-kleine-rote-Couch und ließen noch einen Apothekerschrank einfügen. Wir wurden überrascht mit fast EUR 1000,- mehr für diese „Kleinigkeit“ und entschieden uns letztendlich für die Tannenbaum-aus-dem-Fenster Küchenplanung, da die Kosten dann doch wieder an 1. Stelle rückten. Für die enormen Kosten der Montage etc. haben wir uns mittlerweile auch eine Alternative überlegt und hoffen hier auf die Hälfte zu kommen.

Alles in allem war das eine Erfahrung für uns, die wir noch immer versuchen zu verdauen und glücklich sind diesen Stress hinter uns zu haben. Wir wünschen allen die so einen Kauf noch vorhaben gute Nerven und ein großes Budget. Sandra und Alexandra

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