Studie: no job, but a future!?

Was denken Jugendliche über die Zukunft? Diese Frage sollte uns alle betreffen, denn wie Ludwig Börne so treffend formulierte: “Die Lebenskraft eines Zeitalters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat.“ Und die Aussaat für unsere Zukunft sind die Vorstellungen und Wünsche der heutigen Jugend. Dies ist zwar keine neue Erkenntnis, doch wird sie oft vergessen oder beiseite geschoben.
Das schöne am jung Sein ist jedoch, keine starren Perspektiven und Ziele zu haben. Wenn ich auch meine Zukunftspläne oft radikal änderte, entwickelten sich meine Einstellungen und Werte mit mir mit. Doch gibt es sicher viele, die schon immer klar ihren Weg vor Augen haben, oder jene, die überhaupt keine Vorstellungen von morgen besitzen. Letzteres vermutet man wohl am ehesten bei Jugendliche, die arbeitslos sind oder gerade die Schule abbrachen — ohne Job, ohne Perspektive.
Ob dies der Realität entspricht oder nur ein Vorurteil von vielen ist, dem geht eine Studie der SWS nach. Letztes Jahr habe ich bereits für den Antrag jenes Projekts recherchiert und entdeckt, dass die Welt von Jugendlichen ohne Arbeitsmarktintegration, wie es so elegant im Wissenschaftsjargon heißt, oft eine andere ist als manche erwarten:
Erst vor Kurzem erregte sich lautstark ein Nachbar gegenüber einer Frau: „Des Berufsheer kummat den arbeitslosn Frotzn nur recht. Statt das‘ hackeln gehn, kriagn’s de Mindestsicharung und loss’n sie die Sun aufn Bauch scheina.“ (Übersetzt für alle nicht Wiener: „Das Berufsheer käme den arbeitslosen Jugendlichen nur recht. Anstatt dass sie arbeiten, kriegen sie die Mindestsicherung und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen.“) Entgegen diesen Unterstellungen sieht der Alltag dieser jungen Menschen häufig anders aus: soziale Exklusion, Depression, ständiger Erwartungsdruck, … Dies nimmt mit der Dauer der Nichtbeschäftigung zu. Hinzu kommen die zukünftigen Auswirkungen, denn SchulabbrecherInnen oder Langzeitarbeitslose weisen statistisch ein höheres Risiko auf erneute Arbeitslosigkeit auf und haben geringere Aufstiegschancen. Auch wenn dies natürlich nicht auf alle zutrifft!
Die Studie, deren Bericht ich mitschrieb und gestaltete, gibt einen Einblick in die Lebenssituation, Ziele und Einstellungen diverser, arbeitsloser Jugendliche in Graz und Wien. Sobald sie veröffentlicht ist, werde ich sie verlinken! Bis dahin:

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